Sonntag, 31. Juli 2011

Löffler auf Nigehörn


Löfflerküken                                                                                              Foto: Stefanie Pfefferli

Montag, 25. Juli 2011

Besuch aus Polen

Am 16.07.2011 hielt sich im Ostvorland in den Lahnungs- Feldern eine farbberingte Sturmmöwe auf. Am linken trug sie einen Metall- Ring und am rechten Bein einen roten Plastikring mit der Aufschrift TEO1. Übers Internet wurde die Beobachtung gemeldet.
Die Sturmmöwe wurde als brütender Altvogel am 16.05.2011 Mitten im Weichsel- Tal in der Nähe von Zastow Karczmiski beringt.

Samstag, 23. Juli 2011

Wasser- und Watvogelzählung

Alle 14 Tage werden auf Neuwerk synchron mit vielen anderen Gebieten im Wattenmeer die Wat- und Wasservögel gezählt. Die meisten Vögel hier im Wattenmeer sind nicht Tag-Nacht-aktiv, vielmehr wird ihr Lebensrhythmus von den Gezeiten - also von Ebbe und Flut - bestimmt. Dies bedeutet, dass die Vögel hier während Niedrigwasser, wenn die nahrungsreichen Wattflächen frei liegen, aktiv sind und während Hochwasser rasten und ruhen. Daher finden die Vogelzählungen bei Hochwasser statt, also dann wenn die Vögel dicht und ruhig beieinander sitzen und gut gezählt werden können.

(Die WWZ Daten sind unter Vorbehalt und werden möglicherweise noch überarbeitet.)
 
Aktuelle Zählung vom 16.07.2011
 
00720KormoranPhalacrocorax carbo187
01220GraureiherArdea cinerea2
01730BrandgansTadorna tadorna86
01860StockenteAnas platyrhynchos14
02030ReiherenteAythya fuligula2
02060EiderenteSomateria mollissima140
03200WanderfalkeFalco peregrinus2
04290BlässhuhnFulica atra3
04500AusternfischerHaematopus ostralegus3679
04560SäbelschnäblerRecurvirostra avosetta24
04700SandregenpfeiferCharadrius hiaticula2
04930KiebitzVanellus vanellus20
05120AlpenstrandläuferCalidris alpina184
05340PfuhlschnepfeLimosa lapponica135
05380RegenbrachvogelNumenius phaeopus1
05410Großer BrachvogelNumenius arquata55
05460RotschenkelTringa totanus25
05480GrünschenkelTringa nebularia519
05530WaldwasserläuferTringa ochropus1
05540BruchwasserläuferTringa glareola2
05560FlussuferläuferActitis hypoleucos1
05610SteinwälzerArenaria interpres6
05820LachmöweLarus ridibundus7264
05900SturmmöweLarus canus573
05910HeringsmöweLarus fuscus68
05920SilbermöweLarus argentatus547
06000MantelmöweLarus marinus97
06110BrandseeschwalbeSterna sandvicensis1008
06150FlussseeschwalbeSterna hirundo46
06159Rotfüßige SeeschwalbenSterna hirundo/paradisaea508
06160KüstenseeschwalbeSterna paradisaea117

Mittwoch, 20. Juli 2011

Sterntaucher zu Besuch auf Scharhörn!

Sterntaucher, fotografiert von der Scharhörner Vogelwartin Julia Daebeler
Der Sterntaucher (Gavia stellata) gehört zur Familie der Seetaucher. Er brütet in der Tundra und der Taiga der Holarktis. An Deutschlands Küsten ist er ein seltener Gast zur Zugzeit, deshalb ist es umso erstaunlicher, dass er gestern Mittag auf einer Sandbank bei Scharhörn zu dieser Jahreszeit beobachtet wurde. Übrigens: Der deutsche Name bezieht sich auf den dunkelroten Halsfleck, beim Weißsternigen Blaukehlchen findet sich eine ähnliche Benennung. Die wissenschaftliche Artbezeichnung stellata bedeutet „mit Stern“.

Dienstag, 12. Juli 2011

Erste Löfflerbrut Nigehörn

In den letzten 15 Jaheren wurden regelmässig Löfflerbruten entlang der deutschen und dänischen Nordseeküste nachgewiesen. Die auffälligen Vögel, die man eher an tropischen Gewässer erwarten würde, verbreiten sich von Holland aus im Wattenmeer. Die ersten Löffler brüteten 1995 auf der kleinen unhbewohnten Insel Memmert, mit drei Brutpaaren. Der Bestand wuchs die darauffolgenden Jahre stark an: schon 1999 brüteten 42 Brutpaare im Wattenmeer. Inzwischen sind die Löffler schon auf fast allen ostfrischen Inseln Brutvogel. In Schleswig- Holstein gibt es Löffler- Kolonien auf Föhr, Hallig Oland, Hallig Südfall und Trischen.

Die Löffler bevorzugen zum Brüten weitläufige Salzwiesen, wo sie vor Räubern wie Füchsen weitgehend geschützt sind. Damit das Gelege nicht vom Wasser zerstört wird, bauen sie bis zu einem halben Meter hohe sogenannte Turmnester. Dieses Jahr büteten erstmals Löffler auf der unbewohnten Insel Nigehörn!

Löfflerküken im Nest                                                                                Foto: Julia Daebeler

Dienstag, 5. Juli 2011

Brandseeschwalben und Lachmöwen halten zusammen

Lautes Gezeter in der Luft, wilde Luftakrobaten beschweren sich über unseren Besuch im Ostvorland der Insel Neuwerk. Man kann den Flugangriff verstehen, sind Seeschwalben und Möwen doch mitten im Brutgeschäft und haben Angst um Gelege und Nachwuchs. Wir halten uns an die Wegeregelung und bleiben in einigem Abstand ruhig stehen, um dieses Spektakel beobachten zu können. Fernglas und Spektiv sind kaum nötig, da die eindrucksvollen Brandseeschwalben in diesem Jahr wieder einen Spülsaumrest aus dem Winter nah am Weg als Brutunterlage nutzen. Diese Nähe zum Besucherweg ist wirklich erstaunlich, die seltenen Vögel gelten als äußerst störungsempfindlich.
Ihr Gefieder ist weiß gefärbt mit hellgrauer Flügeloberseite. Charakteristisch ist ihre schwarze Kopfkappe, die im Nacken zerzaust wie bei einem Punker wirkt. Verstärkt wird dieser verwegene Ausdruck noch durch den schwarzen Schnabel mit gelber Spitze.
Auf Neuwerk brüten Brandseeschwalben erst seit 2006 mit 171 Brutpaaren. 2009 waren es sogar 567 Paare, im letzten Jahr war die Zahl etwas rückgängig und in diesem Jahr ist die Kartierung noch nicht abgeschlossen. In Deutschland gibt es nur noch wenige Brutplätze der Brandseeschwalben. Ihr Lebensraum ist zunehmend eingeschränkt, da sie ruhige und hochwassersichere Flachbereiche mit sandigem Untergrund benötigen, die an der Küste fast ausschließlich touristisch genutzt werden. Als wichtigster Brutplatz gilt die kleine nordfriesische Hallig Norderoog, wo sie seit vielen Jahren in großen Kolonien brüten.
Ihre recht unscheinbaren Nester liegen so dicht beieinander, dass ihre Gelege bestmöglich gegen den Eier- und Kükenraub durch Silbermöwen geschützt sind, die ganz in der Nähe ihre eigene Kolonie haben. Denn auch bei den Vögeln gibt es Wohngemeinschaften und Nachbarschaftskrieg. Brandseeschwalben verteidigen ihre Nester selbst nicht gegen Angreifer. Daher ist eine Wohngemeinschaft mit brütenden Lachmöwen und Flussseeschwalben von Vorteil, die die eierraubenden Silbermöwen aus der Nachbarschaft attackieren und vertreiben.
Wer meint, für dieses Naturschauspiel die Vogelinsel Scharhörn besuchen zu müssen, wird dort eventuell enttäuscht werden. Vor fünf  Jahren kartierte dort der Vogelwart des Verein Jordsand die letzten Seeschwalbenbrutpaare. Auch Lachmöwen sind dort mittlerweile selten anzutreffen. Die räuberischen Silber- und Heringsmöwen regieren die Vogelinsel in großer Anzahl, so dass es durch den beengten Raum auf der kleinen Insel kaum noch Ausweichmöglichkeiten für das Brutgeschäft der Seeschwalben und Lachmöwen gibt. Außerdem befinden sich auch hier die potentiellen Brutplatzmöglichkeiten in Überflutungsbereichen. So hört man dort zwar das kratzige „kärrik“ gelegentlich überziehender Brandseeschwalben, die aber zum Brüten lieber nach Neuwerk kommen. Hier trennt der große Priel im Ostvorland ihre Kolonie von der rüpeligen Silbermöwennachbarschaft.
Anfang Juni schlüpfen aus den zwei gelegten Eiern, welche abwechslungsweise vom Männchen und Weibchen bebrütet wurden die ersten Küken. Die Küken der Brandseeschwalbe sind polymorph, das heißt sie weisen verschiede Farbvariationen auf. Einige sind auffällig hell gefärbt mit orangem Schnabel andere braun mit grauem Schnabel. Mit  Bauchgefieder und Flügeln werden die Nestlinge vor Witterungseinflüssen und Nesträubern behütet und gewärmt, während der andere Altvogel auf Futtersuche ist. Brandseeschwalben fressen vor allem Sprotten, Heringe, Sandaale und Stinte, so wie Weichtiere und Würmer. Sie fangen ihre Beute, indem sie rüttelnd über dem Wasser stehen und sich schließlich ins Wasser stürzen. Diese Jagdtechnik nennt man Stoßtauchen. Sobald die flüggen Küken selbständig sind, beginnt für die Brandseeschwalben der Zug in ihre  Überwinterungsgebiete nach Südeuropa und Afrika. Und mit ein wenig Glück werden die eleganten Seevögel im nächsten Frühjahr wieder auf Neuwerk – und vielleicht auch irgendwann auf der sich stetig verändernden Insel Scharhörn - brüten.


Stefanie Pfefferli, Imme Schrey


Futter im Anflug                                                                                                Foto: Stefanie Pfefferli

Fast flügge!                                                                                                      Foto: Stefanie Pfefferli

Brandseeschwalbenküken                                                                             Foto: Stefanie Pfefferli



Wasser- und Watvogelzählung

Alle 14 Tage werden auf Neuwerk synchron mit vielen anderen Gebieten im Wattenmeer die Wat- und Wasservögel gezählt. Die meisten Vögel hier im Wattenmeer sind nicht Tag-Nacht-aktiv, vielmehr wird ihr Lebensrhythmus von den Gezeiten - also von Ebbe und Flut - bestimmt. Dies bedeutet, dass die Vögel hier während Niedrigwasser, wenn die nahrungsreichen Wattflächen frei liegen, aktiv sind und während Hochwasser rasten und ruhen. Daher finden die Vogelzählungen bei Hochwasser statt, also dann wenn die Vögel dicht und ruhig beieinander sitzen und gut gezählt werden können.

(Die WWZ Daten sind unter Vorbehalt und werden möglicherweise noch überarbeitet.)



Aktuelle Zählung vom 04.07.2011

00720KormoranPhalacrocorax carbo173
01220GraureiherArdea cinerea2
01610GraugansAnser anser3
01680RingelgansBranta bernicla3
01730BrandgansTadorna tadorna98
01860StockenteAnas platyrhynchos71
01940LöffelenteAnas clypeata1
02030ReiherenteAythya fuligula1
02060EiderenteSomateria mollissima118
03200WanderfalkeFalco peregrinus4
04290BlässhuhnFulica atra7
04500AusternfischerHaematopus ostralegus2921
04560SäbelschnäblerRecurvirostra avosetta43
04860KiebitzregenpfeiferPluvialis squatarola3
04930KiebitzVanellus vanellus15
05120AlpenstrandläuferCalidris alpina154
05380RegenbrachvogelNumenius phaeopus1
05410Großer BrachvogelNumenius arquata50
05460RotschenkelTringa totanus22
05480GrünschenkelTringa nebularia120
05560FlussuferläuferActitis hypoleucos1
05610SteinwälzerArenaria interpres12
05820LachmöweLarus ridibundus9912
05900SturmmöweLarus canus196
05910HeringsmöweLarus fuscus49
05920SilbermöweLarus argentatus634
06000MantelmöweLarus marinus124
06110BrandseeschwalbeSterna sandvicensis1194
06150FlussseeschwalbeSterna hirundo152
06159Rotfüßige SeeschwalbenSterna hirundo/paradisaea990
06160KüstenseeschwalbeSterna paradisaea40
Lachmöwe                                                                                                        Foto: Stefanie Pfefferli

Lachmöwen im Ostvorland                                                                           Foto: Stefanie Pfefferli

Freitag, 1. Juli 2011

Weltnaturerbe Hamburgisches Wattenmeer

WIR SIND WELTNATURERBE!


Wattwagen auf dem Weg von Cuxhaven-Sahlenburg zur Insel Neuwerk (Foto: Lorenz Opitz)


Hamburg/Paris Seit vergangenem Montag gehört der Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer nun endlich auch zum Weltnaturerbe. Das entschied das zuständige Kommitee der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur am vergangenen Montag in Paris. Nach zweimaliger Vertagung steht der Nationalpark damit nicht nur in einer Reihe mit den beiden Wattenmeer-Weltnaturerbestätten in Schleswig-Holstein und Niedersachsen, sondern auch weltbekannten Naturwundern wie dem Great Barrier Reef, dem Yellowstone-Nationalpark und den Galapagosinseln.
Hamburg hatte sich im Jahr 2008 aus den Welterbe-Verhandlungen zusammen mit den beiden anderen deutschen Wattenmeer-Ländern aufgrund von befürchteten Nachteilen bei der Elbvertiefung zurückgezogen.